© DEWEZET  vom 13. August  2008

27 Ideen – und welche löst das Salzproblem?


„Runder Tisch Werra Weser“ beschäftigt sich mit Vorschlägen für weniger belastete Flüsse


Aus den Lagerstätten des Grubenbetriebes Hattorf-Wintershall fördert Kali+Salz Kalisalze und Kieserit. Die Salzabwässer sorgen derzeit für intensive Diskussionen. Kali+Salz will Salzabwässer per Pipeline in die Werra leiten. Foto: K+S

Weserbergland (fhm). Kann das Salzproblem von Weser und Werra doch noch gelöst werden? Den Mitgliedern des „Runden Tisches Werra, Weser und Kali-Produktion“ liegen mittlerweile 27 Ideen vor, die dafür geeignet sein sollen. Einer der Hauptgründe, den Runden Tisch einzurichten, war die Forderung nach einer Entsorgungsmöglichkeit der Salzabwässer des Kali-Bergbaus, die für weniger statt mehr Salz in den Flüssen Werra und Weser sorgt. Das Unternehmen Kali+Salz, das mit am Runden Tisch sitzt, will noch eigene Forschungsergebnisse und Überlegungen präsentieren.

Der Runde Tisch sortiert die Ideen ein erstes Mal

Eine Arbeitsgruppe des Runden Tisches hat sich auf einer Sitzung in Kassel auf eine Vorgehensweise geeinigt, wie die denkbaren Maßnahmen zur Lösung des Salzproblems bewertet werden sollen. Innerhalb der nächsten Woche sollen die Mitglieder des Runden Tisches Ergänzungen zu den vorliegenden Maßnahmen oder sogar weitere Möglichkeiten ins Gespräch bringen, die bisher noch nicht aufgelistet wurden. Neben den eigenen Forschungsergebnissen, so ein Kali+Salz-Sprecher, werde man auch Vorschläge vortragen, die von außen in den vergangenen Jahren an das Unternehmen zur Lösung der Salzproblematik herangetragen wurden. Allerdings dürfte die eigene Konkurrenzfähigkeit nicht gefährdet sein, nannte K+S als Maxime des Unternehmens.
Die Arbeitsgruppe einigte sich nun darauf, dass alle Maßnahmen einheitlich von der wissenschaftlichen Begleitung des Runden Tisches anhand genauer Kriterien bewertet werden. An erster Stelle der Kriterien steht die Wirksamkeit unter der Fragestellung: „Um wie viel lässt sich der Salzgehalt in der Werra und damit auch in der Weser reduzieren?“ Weitere Entscheidungspunkte sind die Kosten sowie die technische und juristische Realisierungsmöglichkeit. Zudem werde man auch darauf achten, welche anderen Nebenwirkungen durch die einzelnen Maßnahmen hervorgerufen werden.
Christoph Ewen, Sprecher des Runden Tisches, erklärte, dass man „viele Vorschläge ziemlich schnell aussortieren“ könne, um sich dann auf die wesentlichen Ideen zu konzentrieren. Er nannte auch die Maßnahmen, die den Mitgliedern des Runden Tisches bisher bekannt sind und bewertet werden sollen. Dazu gehören das bisherige Verfahren der Haldenentwässerung genauso wie Untertageversatz, Pipeline zur Nordsee, Verdampfen durch konventionelle Energie, Haldenverieselung, Einbindung von Talsperren in die Abwasserentsorgung oder Haldenrecycling. Auch chemische oder physikalische Verfahren zur Verarbeitung der Salzabwässer stehen auf der Prüfliste.

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