Baggersee-Projekt Kiebitzweg: Eine Idee wird Realität





Durch eine spontane Idee vor etwas mehr als zwei Jahren hat sich ein spannendes Projekt entwickelt, das jetzt kurz vor der Umsetzung steht. In diesem Anglerkurier wollen wir ausführlich über das Baggersee-Projekt am Kiebitzweg, genauer gesagt am Baggersee Luttmann, berichten. Wir werden aufzeigen, wie sich aus einer vagen Vorstellung ein konkreter Plan entwickelte und welche Schritte in den nächsten Wochen und Monaten bevorstehen.
Lassen Sie uns die Zeit zurückdrehen und gut zwei Jahre in die Vergangenheit schauen.



Die Anfänge des Projekts



Im Frühjahr 2021 stand unser Vorsitzender Ulrich Franke am Kiebitzweg und sah mit Bedauern, wie sich das Gelände in den letzten Jahren verändert hatte. Ehemalige Torfteiche, die einst regelmäßig mit Wasser gefüllt waren, lagen nun als leere Löcher vor ihm. Früher sorgte der Grundwasserspiegel dafür, dass die Teiche im Frühjahr mit dem Baggersee verbunden waren, was nicht nur den Wasseraustausch begünstigte, sondern auch Fischen und Amphibien die Möglichkeit zum Ablaichen und Aufwachsen bot. Doch die Sommer wurden trockener, der Grundwasserspiegel sank, und die Teiche blieben trocken und leblos.




Hier sieht man, dass die Teiche nur noch vereinzelt Wasser führten


Die Untersuchungen des Landesverbandes im Rahmen des Baggersee-Projekts zeigten, dass Flachwasserzonen von großer Bedeutung für ein Gewässer sind. Genau diese wichtigen Flachwasserzonen sind aber im Baggersee Luttmann kaum vorhanden. Ulrich Franke stellte sich die Frage: „Was wäre, wenn wir den Wall zum Hauptsee entfernen und die Teiche dauerhaft anbinden?" Diese Idee nahm Form an und wurde im Vorstand vorgestellt. Alexander Brüning und andere engagierte Mitglieder aus der Gruppe der Gewässerpaten schlossen sich dem Projekt an. Schon kurze Zeit später wurde begonnen, erste Hegedienste durchzuführen und das Gelände von Wildwuchs zu befreien. Die Projektgruppe nahm Kontakt zum Anglerverband Niedersachsen auf und erhielt Unterstützung von Dr. Matthias Emmrich. Eine erfreuliche Wendung trat ein, als sich herausstellte, dass das Gebiet nicht mehr als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) eingestuft war. Das Vorhaben war demnach nicht mehr unmöglich.



Die Planung und Vermessung



Im Sommer 2021 begannen intensive Gespräche mit den zuständigen Behörden. Im Frühjahr 2022 starteten Vermessungen und Planungen für das Projekt. Dank der Unterstützung des Anglerverbandes und deren Erfahrungen und Expertise konnten alle erforderlichen Messungen schnell durchgeführt werden. Das Ergebnis war ein Plan für eine Flachwasserzone von rund 2.500 m², die die größte ihrer Art sein wird.




Vermessungsergebnis des AVN: Der bisherige Zustand (oben) und die Planung, wie es nach Fertigstellung aussehen soll (unten) im Vergleich


Die Hürden und Fortschritte



Das Jahr 2022 verstrich, da noch einige Hürden zu überwinden waren. Es mussten eine Umweltverträglichkeitsprüfung, ein Gutachten zur Kampfmittelbeseitigung und ein Fledermausgutachten durchgeführt werden. Parallel dazu wurden ein Antrag für die Projektfinanzierung erstellt und Angebote von Unternehmen eingeholt. Ziemlich genau zwei Jahre nach dem ersten Ortstermin erhielten wir die offizielle Genehmigung für unser Projekt. Jetzt warten wir nur noch auf die Zusage der Finanzierung. Wir sind zuversichtlich, dass sie positiv ausfällt.
Die Mitglieder führten derweilen weitere Hegedienste durch, bereiteten das Gelände für die Arbeiten vor und erstellten Totholzbündel, die später im Wasser platziert werden, um Kleinstlebewesen Lebensraum zu bieten.



Ein Ausblick auf die Zukunft



Mit der Veröffentlichung dieses Artikels im Anglerkurier hoffen wir, dass die Arbeiten zeitnah beginnen können, vorausgesetzt, Wetter und Wasserstand erlauben es. Die größten Fäll- und Erdarbeiten werden von regionalen Partnern übernommen.
Die weiteren Fortschritte dieses Projekts werden wir auf unserer Website dokumentieren. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Projekt den Lebensraum unseres Gewässers erheblich aufwerten wird.



Ein Dankeschön



Abschließend möchten wir allen danken, die an der Umsetzung des Projekts mitgewirkt haben und hoffen weiterhin auf tatkräftige Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt den zuständigen Behörden der Stadt Hameln, mit denen wir einen konstruktiven Austausch erleben durften.





  05151 / 95 98 54            Folgen Sie uns auch auf